Fachbereich "Frauen" des Landesfeuerwehrverbandes Bayern tagte in Neumarkt i.d.OPf.

22.03.2025
- Frauenbeauftragte aus ganz Bayern tauschten sich bei Tagesseminar aus -

Am 22.03.2025 konnte Landrat Willibald Gailler Frauenbeauftragte aus Stadt- und Kreisfeuerwehrverbänden aus ganz Bayern im Saal des Landratsamtes zum Tagesseminar des Fachbereiches "Frauen" des Landesfeuerwehrverbandes Bayern begrüßen. Zusammen mit Kreisbrandrat Jürgen Kohl, dem Landesverbandsvorsitzenden Johann Eitzenberger und der Landesfrauenbeauftragten Andrea Fürstberger dankte er den 45 anwesenden Frauenbeauftragten für deren ehrenamtliches Engagement in der Betreuung und Förderung der Feuerwehrfrauen in ganz Bayern. Der Erfolg dieser Arbeit zeige sich in wachsender Beteiligung der Frauen am Feuerwehrdienst, wobei die hohe Beteiligung in Kinder- und Jugendfeuerwehren besonders erfreulich und eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft des Ehrenamtes Feuerwehr sei. Den Grußworten schlossen sich Fachvorträge zu den Themen "K.o.-Tropfen - eine farblose Gefahr" und "Pyrotechnik im Feuerwehrbereich" an. 

Als Fachreferenten referierten Frau Doris Klingseisen vom Weißen Ring e.V. und Polizeihauptkommissar Martin Huber von der Bundespolizeiinspektion Waldmünchen über die Gefahren von K.o.-Tropfen. Der Weiße Ring betreibt als Sozialverband und gemeinnütziger Verein großes Engagement im Bereich der Opferhilfe und Prävention. Die Referenten brachten den Teilnehmerinnen viele Tipps zur Prävention näher. Die Begrifflichkeit K.-o.-Tropfen leitet sich von dem englischen Begriff „Knock-out" ab, der letztlich so viel wie „Außer-Gefecht-Setzung" bedeutet. Die Tropfen sind farblos und geschmacklos und daher nicht wahrnehmbar, wenn sie unter Getränke oder Speisen gemischt werden. Die Wirkungen der verschiedenen chemischen Stoffe setzen bereits nach etwa zehn bis 20 Minuten ein und äußern sich mit Schwindelgefühlen und Übelkeit. Weiter typische und zugleich tückische Wirkung der Stoffe ist der eintretende Gedächtnisverlust. 

Opfer haben nach einer Aufnahme der Stoffe hinterher keinerlei Erinnerungen mehr an das, was von Beginn der Wirkung der Tropfen an bis zu deren Abklingen geschehen ist. Täter setzen die Stoffe häufig in Diskotheken, Bars, Clubs oder Restaurants ein, sie nutzen die allgemeine Feierstimmung dort aus, um die K.o.-Tropfen unbemerkt in Getränke zu mischen. Aber auch im privaten Bereich können die Substanzen zum Einsatz kommen. Sofern es trotz präventiver Maßnahmen und aller Vorsicht dennoch zu Diebstählen, Übergriffen oder gar sexuellen Missbräuchen kommt, wiegen die psychischen Folgen für die Opfer meist viel schwerer als die materiellen Folgen.

Im Blut oder im Urin sind diese Substanzen nur für ein paar Stunden nachweisbar, deshalb sollten Opfer schnellstens einen Arzt aufsuchen. Häufig legen sich Betroffene jedoch erstmal schlafen, weil sie sich unwohl fühlen, und verlieren dadurch wertvolle Zeit. Hinzu kommt: Aus Unsicherheit, Scham oder Schuldgefühlen bleiben viele Opfer im Verborgenen und nehmen keine professionelle Hilfe in Anspruch.

Als Verhaltenstipps gaben die Referenten den Teilnehmerinnen mit auf den Weg, Gläser oder Flaschen nie unbeobachtet zu lassen und bei Unsicherheit oder verdächtigen Beobachtungen das Getränk lieber unausgetrunken stehen zu lassen. Es sollten keine offenen Getränke von Unbekannten angenommen werden und Kontakt zu Personen zu vermieden werden, die einem komisch vorkämen. Falls man tatsächlich Unwohlsein oder Übelkeit empfindet, sollten unmittelbar Freunde, Bekannte oder das Personal angesprochen und um Hilfe gebeten werden. Es sollte nicht gezögert und die Örtlichkeit verlassen werden. Beim Verdacht, K.-o.-Tropfen zu sich genommen zu haben, sollte man sich einem Arzt oder einer Notfallambulanz eines Krankenhauses anvertrauen. Im Zweifel gilt es immer die Notrufnummern 110 oder die 112 anzurufen!

Die Einsatzmöglichkeiten von Pyrotechnik im Feuerwehrdienst sowie die Gefahren durch Pyrotechnik bei Einsätzen brachte Frau Mebel Hummig den Teilnehmerinnen näher. Die Pyrotechnikerin vermittelte theoretisch und vor allem in praktischen Vorführungen viel Fachwissen zum Thema Pyrotechnik.

Die Landesfrauenbeauftragte der Feuerwehren in Bayern, Andrea Fürstberger, freute sich über den wertvollen und gelungenen Austausch im Rahmen dieses Seminartages und dankte den örtlichen Frauenbeauftragten für die Gastfreundschaft.

Fotos: Kreisfeuerwehrverband Neumarkt, Daniel Gottschalk